Wie viel Datenvolumen brauche ich? 4 Surf-Typen im Überblick!

1 GB, 3 GB oder 10 GB? Oder reichen vielleicht doch 500 MB im Monat? Wie viel Datenvolumen brauche ich wirklich? Keine einfache Entscheidung. Immerhin sollte das Inklusivvolumen nicht schon zur Monatsmitte erschöpft sein. Andererseits möchte auch niemand für Datenvolumen bezahlen, das er am Ende gar nicht braucht.

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du Dein eigenes Nutzerverhalten einschätzen kannst. Außerdem erfährst Du, wie viel Datenvolumen gängige Apps wie WhatsApp, Social Media und Streaming-Dienste verbrauchen. So kannst Du am Ende leichter einen Smartphone-Tarif mit einem Datenvolumen auswählen, das zu Dir passt.

Datenvolumen im Überblick: Wie viel Datenvolumen braucht mein Smartphone-Vertrag?

Im Vergleich mit anderen Ländern ist Daten-Inklusivvolumen in Deutschland relativ teuer. Im Jahr 2017 bekamen deutsche Smartphone-Nutzer für 35 € im Monat gerade einmal 4 GB Highspeed-Volumen. In Frankreich gab es für dieselbe Summe immerhin 50 GB, in Dänemark 40 GB.

Sind die 4 GB aufgebraucht, geht es nur noch mit Schneckentempo ins mobile Netz: Die Anbieter drosseln die Surfgeschwindigkeit auf 16 bis 64 kbit/s. Oder es tritt die Datenautomatik in Kraft, was zwar weiterhin schnelles Surfen ermöglicht, aber mit erneuten Kosten verbunden ist.

Mittlerweile tut sich was auf dem deutschen Markt, die Preise für hohes Inklusivvolumen fallen. Dennoch fragt sich so mancher Smartphone-Besitzer, wie viel Datenvolumen er pro Monat tatsächlich braucht. Müssen es wirklich 10 GB oder mehr sein? Oder reichen auch 3 GB im Monat aus?

In diesem Artikel zeige ich Dir, wie Du Deinen persönlichen Datenverbrauch besser einschätzen kannst.

Wie viel Datenvolumen bieten aktuelle Smartphone-Tarife?

Mobilfunk-Discounter wie Blau, congstar oder otelo bieten Dir preiswerte Tarife, allerdings meist mit überschaubarem Daten-Inklusivvolumen. In der Regel bekommst Du zwischen 500 MB und 8 GB, höchstens 10 GB pro Monat. Nicht alle Discounter ermöglichen auch das Surfen im Highspeed-LTE-Netz – hier erfährst Du mehr zu den Unterschieden zwischen 3G und LTE.

Bei den großen Providern gehört LTE dagegen zum Standard. Bei Vodafone und T-Mobile bekommst Du zudem Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen. Der Telekom MagentaMobil XL und Vodafone Red XL kosten Dich rund 80 € im Monat.

o2 bietet Dir regulär bis zu 30 GB an. Für o2 Free L zahlst Du rund 40 € monatlich. Mit o2 Free Boost kannst Du das Inklusivvolumen auf bis zu 60 GB verdoppeln. Die Funktion gibt es für 5 € zusätzlich pro Monat. In den o2 Free Tarifen drosselt der Provider die Surfgeschwindigkeit zudem nur auf 1.000 kbit/s. Hast Du Dein Datenvolumen verbraucht, kannst Du damit immer noch recht komfortabel im mobilen Netz surfen. Außerdem gibt es dank o2 Free Connect bis zu 10 SIM-Karten kostenfrei.

Die 4 Surf-Typen im Überblick: So findest Du heraus, wie viel Datenvolumen Du wirklich brauchst

Ein Handytarif mit unbegrenztem Datenvolumen erscheint attraktiv. Aber würde sich die Investition für Dich wirklich lohnen?

Willst Du herausfinden, wie viel Datenvolumen Du wirklich brauchst, solltest Du zunächst Dein eigenes Nutzerverhalten analysieren. Oder anders gefragt: Was machst Du eigentlich, wenn Du mit dem Smartphone online gehst?

Grundsätzlich lassen sich Smartphone-Besitzer in vier verschiedene Nutzertypen einteilen:

Der Vieltelefonierer & Wenig-Surfer

Dein Profil: Benutzt Du Dein Smartphone tatsächlich vorrangig zum Telefonieren? Du surfst nur gelegentlich, rufst hin und wieder Deine E-Mails ab oder schaust Dir News-Seiten an? In der Regel solltest Du mit 1 GB Datenvolumen pro Monat auskommen.

Der Durchschnitts-Surfer

Dein Profil: Du checkst regelmäßig Deine E-Mails, schaust kurz bei Facebook, Instagram und Twitter vorbei und bist täglich im Internet unterwegs? Dann sollte Dein Smartphone-Tarif mindestens 1 GB, besser aber 3 GB oder 5 GB Datenvolumen mitbringen.

Der Dauer-Surfer

Dein Profil: Du surfst nicht nur täglich im mobilen Internet, Du lädst auch häufig Fotos und Videos in die sozialen Medien, streamst Musik und Clips auf YouTube? Dein Vertrag sollte mindestens 5 GB bis 10 GB Datenvolumen mitbringen.

Der Intensiv-Nutzer

Dein Profil: Dich sieht man eigentlich nie ohne Dein Smartphone? Du hältst Dein Leben für Instagram oder YouTube auf unzähligen Fotos und Videos fest? Du streamst häufig Musik oder Filme? Mit einem Datenvolumen ab 10 GB oder auch deutlich darüber liegst Du vermutlich nicht falsch.

Das sind natürlich nur Richtwerte. Es spricht schließlich nichts dagegen, dass sich Dein Surfverhalten mit Zugriff auf mehr Datenvolumen ändert.

Und noch einen Punkt solltest Du berücksichtigen: Wie häufig kannst Du über eine WLAN-Verbindung ins mobile Netz gehen? Hast Du fast überall Zugriff aufs WLAN-Netz, brauchst Du naturgemäß weniger mobiles Datenvolumen.

Gängige Apps und ihr Datenverbrauch

Wie viel Datenvolumen Du brauchst, hängt auch davon ab, welche Apps Du regelmäßig nutzt. Hier gibt es daher einen kleinen Überblick über den Datenverbrauch gängiger Anwendungen:

Surfen im Internet

Der Aufruf von Webseiten verbraucht in der Regel keine allzu großen Datenmengen. Die meisten Webseiten stehen als mobile Version zur Verfügung. Die fürs Smartphone optimierten Seiten sind deutlich kleiner als die Desktop-Versionen und schonen dadurch Dein Inklusivvolumen.

Pro Seitenaufruf verbrauchst Du beim Surfen etwa 200 KB. Mehr können es werden, wenn die Webseite sehr viele Bilder oder selbstabspielende Videos enthält.

Möchtest Du Datenvolumen sparen, aktiviere in den Einstellungen Deines Browsers die Daten-Kompression. Ein AdBlocker verhindert das Laden nerviger Anzeigen und schont damit Dein Inklusivvolumen.

WhatsApp Datenverbrauch

WhatsApp gehört zu den beliebtesten Apps bei Smartphone-Nutzern. Heute kannst Du über WhatsApp nicht nur Nachrichten und Bilder austauschen, sondern auch Videos und Sprachnachrichten verschicken sowie Telefonate führen. Entsprechend fällt der Datenverbrauch recht unterschiedlich aus.

  • Verschickst Du nur Textnachrichten, kannst Du mit einem Datenverbrauch von rund 1 KB pro 200 Zeichen rechnen.
  • Bilder komprimiert WhatsApp vor dem Versand auf 60 KB bis 90 KB. Entsprechend viele Kilobytes werden fürs Verschicken benötigt.
  • Bei Videos kommt es darauf an, ob Du diese mit der Kamera-App des Smartphones oder direkt über WhatsApp aufgenommen hast. Mit der Kamera-App aufgezeichnete Videos komprimiert WhatsApp wesentlich stärker. Dadurch kommen sie beim Empfänger kleiner an, verbrauchen aber auch weniger Datenvolumen.
  • IP-Telefonie sowie Sprachnachrichten über WhatsApp verbraucht etwa 0,3 MB pro Minute. Wesentlich mehr am Datenvolumen zehren Videoanrufe. Rund 5 MB pro Minute kann ein Videoanruf verbrauchen.

Facebook Datenverbrauch

Die Facebook-App kann für den mobilen Datenverbrauch durchaus zum Problem werden. Pro Minute solltest Du mit einem Datenverbrauch von rund 2 MB pro rechnen. Deutlich mehr Inklusivvolumen kostet Dich Facebook allerdings, wenn in Deiner Timeline viele Fotos und Videos geladen werden.

Willst Du Datenvolumen sparen, aktiviere den Data-Saver. Den findest Du in der Facebook-App ganz unten im Einstellungs-Menü. Der Data-Saver deaktiviert das Auto-Play von Videos und reduziert die Bildgröße.

Facebook Messenger Datenverbrauch

Der Facebook Messenger bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie WhatsApp. Bei der Übertragung von Texten und Bildern ähnelt sich auch der Datenverbrauch. Für Sprachnachrichten und IP-Telefonate verbraucht der Messenger etwa 350 KB pro Minute. Für Videotelefonate fallen zwischen 6 MB und 8 MB an.

Musik-Streaming Datenverbrauch

Fürs Musik-Streaming gibt es heute zahlreiche Dienste, von Spotify über Deezer bis hin zu Amazon und den eigenen Angeboten von Google und Apple. Bei allen Anbietern kannst Du zwischen verschiedenen Qualitätsstufen wählen. Eine geringere Übertragungsqualität bedeutet auch einen geringeren Datenverbrauch.

Streamst du in geringer Qualität von 128 kbps, kannst Du von einem Verbrauch von 1 MB pro Minute ausgehen. Bei hoher Qualität von 256 kbps liegt der Datenverbrauch bei etwa 2 MB in der Minute.

Video-Streaming über Netflix

Streamst Du Filme und Serien über Netflix, kannst Du die Qualität ebenfalls manuell anpassen. Entsprechend verändert sich auch der Datenverbrauch. Die Unterschiede sind enorm:

  • Bei niedriger Qualität liegt der Datenverbrauch bei etwa 250 MB in der Stunde.
  • Bei mittlerer Qualität verbraucht Netflix etwa 500 MB pro Stunde.
  • Wählst Du eine hohe Auflösung, kostet das etwa 3 GB Datenvolumen pro Stunde.
  • Für UHD-Auflösung müssen sehr große Datenmengen übertragen werden. Für die mobile Anwendung musst Du UHD daher manuell aktivieren.

Der Datenverbrauch für das Streaming über andere Anbieter wie Amazon, Maxdome oder Sky Go verursacht einen ganz ähnlichen Datenverbrauch. Amazon Instant Video bietet Dir einen Spar-Modus, mit dem Du den Datenverbrauch drosseln kannst.

Wirklich sparsam ist das Video-Streaming aber auch bei geringer Auflösung nicht. Bei den meisten Anbietern kannst Du Dir die Videos aber herunterladen, wenn Du Dich gerade im WLAN-Netz befindest, und später offline abspielen.

YouTube Datenverbrauch

YouTube lässt Dir ebenfalls die Wahl zwischen verschiedenen Qualitätsstufen. Verwendest Du die YouTube-App, wählt diese abhängig von der Verbindungsqualität automatisch die optimale Bandbreite. Du kannst die Auflösung aber weiterhin manuell anpassen.

Hier siehst Du den ungefähren Datenverbrauch pro Minute für die verschiedenen Video-Auflösungen:

  • 144p: 2 MB
  • 240p: 3 MB
  • 360p: 4,5 MB
  • 480p: 8 MB
  • 720p HD: 15 MB
  • 1080p HD: 30 MB

Instagram Datenverbrauch

Instagram gilt als echter Datensauger unter den Apps. Der Datenverbrauch ist in den vergangenen Jahren noch einmal spürbar angestiegen. Das liegt zum einen daran, dass Nutzer nun größere Fotos hochladen können: Statt Querformaten mit einer Auflösung von 640 x 640 Pixeln sind auch Hochformate mit einer Auflösung von 1.080 x 1.350 Pixeln möglich. Zum anderen zieht das Story-Feature mit seiner großen Menge an Videos am Datenvolumen.

In zwei Wochen Instagram-Nutzung können so schon einmal 3 GB Datenvolumen verschwinden – ohne, dass Du selbst Fotos oder Videos hochgeladen hättest, wohlgemerkt.

Um den Datenverbrauch zu drosseln, rufe in der Instagram-App die Einstellungen auf. Wähle hier die Option „geringerer Datenverbrauch„. Jetzt lädt Instagram Videos nicht mehr im Voraus.

Google Maps Datenverbrauch

Suchst Du häufiger mal mit Google Maps nach einer Adresse? Der Datenverbrauch richtet sich danach, wie viele Kartenausschnitte Du Dir anzeigen lässt.

Lädst Du nur einmal eine Route und machst die Daten danach offline verfügbar, liegt der Datenverbrauch bei etwa 2 MB in der Minute. Lässt Du verschiedene Ansichten nachladen, kostet das ungefähr 3 MB in der Minute.

Skype Datenverbrauch

Videoanrufe über Skype gehören zu den größten Datenfressern. Pro Minute kannst Du hier mit einem Verbrauch von 3,4 MB rechnen. Begrenzt Du die Skype-Nutzung auf Sprachanrufe, kannst du für 2 MB rund 5 Minuten lang telefonieren.

Der Datenverbrauch kann dabei auch von der Bandbreite abhängen. Bei schnelleren Verbindungen verbraucht Skype offenbar größere Datenmengen als bei langsameren Verbindungen. Mehr zum Datenverbrauch von Skype erfährst Du hier: Skype Datenverbrauch.

Zusammengefasst: So weit kommst Du mit 1 GB Datenvolumen

Jetzt weißt Du, was die gängigen Apps ungefähr verbrauchen. Wie weit kommst Du nun mit 1 GB Datenvolumen? 1 GB entsprechen rund 1.000 Megabyte. Damit kannst Du zum Beispiel:

  • rund 1.000.000 kurze Textnachrichten über WhatsApp verschicken.
  • bis zu 1.000 Minuten Musik streamen.
  • einen Film auf Netflix in mittlerer Auflösung schauen.
  • rund 125 Minuten YouTube-Videos mit einer Qualität von 480p ansehen.
  • mehr als 8 Stunden die Facebook-App nutzen.

Wie siehst Du, wie viel Datenvolumen Du schon verbraucht hast?

Suchst Du nach einem neuen Smartphone-Vertrag und möchtest vorher herausfinden, wie viel Datenvolumen Du bislang tatsächlich verbrauchst? Den Datenverbrauch kannst Du mit Bordmitteln Deines Smartphones messen.

Bei Android-Smartphones findest Du die Funktion in den Einstellungen unter Datennutzung. Siehe dazu auch unseren Artikel „Datenverbrauch Android Smartphone messen„.

Beim iPhone findest Du die entsprechende Funktion in den Einstellungen unter Mobiles Netz > Nutzung mobiler Daten. Willst Du Dir den Verbrauch für einen Monat anzeigen lassen, solltest Du die Statistik am Monatsanfang zurücksetzen. Im Artikel „Datenverbrauch auf dem iPhone anzeigen lassen“ stellen wir Dir noch ein paar Alternativen für die Datenmessung vor.

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