Wasserschaden Smartphone: 3 Erste-Hilfe-Maßnahmen
Einmal nicht aufgepasst, schon ist das Smartphone ins Wasser gefallen. Das Tauchbad vertragen die meisten Handys gar nicht gut. Ein Wasserschaden muss aber nicht unbedingt das Aus fürs Smartphone bedeuten. Hier zeige ich Dir, mit welchen Erste Hilfe-Maßnahmen Dein Handy das unfreiwillige Bad doch überleben kann.
Wenn das Smartphone baden ging: Was Du bei einem Wasserschaden noch tun kannst
Kurz unaufmerksam – schon liegt das Smartphone im Wasser
Sommer, Sonne, Sonnenschein – da kommt ein Pool als Abkühlung gerade recht. Zur Not auch ein etwas größeres Planschbecken im Garten. Für Mensch und Tier ist das kühle Nass eine Wohltat. Für Smartphones eher nicht. Sofern es sich nicht um eine wasserfeste Ausgabe handelt, kann ein Handy auf den Tauchgang im Pool eher verzichten.
Die Erfahrung musste ich kürzlich auch machen, als ich mein Smartphone eines heißen Juni-Tages unfreiwillig baden schickte. Nachdem ich es wieder aus dem Pool gefischt hatte, gab das arme Ding zunächst kein Lebenszeichen mehr von sich. Handytod durch Smartphone Wasserschaden!
Die Gefahren lauern nicht nur im Sommer an Pool und Badesee, sondern auch beim Spülen und häufig sogar beim Toilettengang. Einer Studie von 1&1 und YouGov zufolge ist jedem fünften Handy-Besitzer das Gerät schon einmal ins Klo gefallen.
(Quelle: hier)
Treffen Wasser, Sauerstoff und Metall aufeinander, ist der Schaden unter Umständen nicht gleich zu sehen. Im Laufe der Zeit können allerdings im Inneren des Smartphones Schäden durch Korrosion entstehen.
Ein Wasserschaden muss aber nicht unbedingt das Aus fürs Smartphone bedeuten. In vielen Fällen helfen schnell eingeleitete Reanimationsmaßnahmen dabei, das Handy doch noch zu reparieren.
Erste Hilfe-Maßnahmen beim Wasserschaden am Handy / Smartphone
Ist das Smartphone baden gegangen, lautet die erste Regel: Ruhe bewahren!
Drücke nicht erst lange auf irgendwelchen Knöpfen herum. Je länger Du wartest, umso mehr kann sich das Wasser im Handy verteilen. Schaltest Du das Smartphone ein, droht sogar ein Kurzschluss. Ist das Smartphone noch an, schalte es unbedingt aus.
Der wichtigste erste Schritt: Akku raus. Ist kein Akku im Handy, kann es auch nicht zum Kurzschluss kommen.
Ist der Akku fest verbaut, lass ihn im Zweifel lieber drin. Der Ausbau ist eine ziemlich komplizierte Angelegenheit. Außerdem geht die Garantie verloren, wenn Du das Smartphone öffnest.
Entferne aber in jedem Fall die SIM-Karte und, falls vorhanden, die microSD. Selbst, wenn alle Reanimationsmaßnahmen bei Deinem Smartphone Wasserschaden vergeblich sind, rettest Du so zumindest Deine Daten.
So legst Du Dein Smartphone wieder trocken
Im nächsten Schritt geht es daran, Smartphone und Akku wieder trockenzulegen.
Finger weg von Fön und Heizung! Es soll schon Leute gegeben haben, die ihr Handy im Backofen oder der Mikrowelle trocknen wollten. Ganz schlechte Idee!
Die Hitze richtet im Smartphone eventuell mehr Schäden an als das Wasser. Aus demselben Grund solltest Du das empfindliche Gerät nicht in der prallen Sonne trocknen lassen.
Der Trick mit dem Reis
Hast Du ein Android-Smartphone baden geschickt, entferne zunächst alle losen Teile. Tupfe Handy, Akku und die Karten anschließend vorsichtig mit einem Küchentuch trocken.
Ist ein iPhone auf Tauchstation gegangen, entferne SIM und microSD und tupfe ebenfalls alles vorsichtig trocken.
Jetzt brauchst Du:
- eine fest verschließbare Tupperbox
- alternativ einen luftdicht verschließbaren Gefrierbeutel
- Reis
- oder Kieselgel
Fülle einen fest verschließbaren Behälter mit Reis. Dort hinein legst Du das Smartphone und alle losen Teile. Das iPhone kommt einfach in Gänze ins Reisbad.
Um welchen Reis es sich dabei handelt, ist ganz gleich. Reis saugt Feuchtigkeit auf und hilft daher dabei, das Smartphone trockenzulegen.
Das Gerät sollte ganz mit Reis bedeckt sein. Verschließe den Behälter und warte mindestens zwei Tage ab.
Kieselgel statt Reis
Eine Alternative sind Beutelchen mit Silica, die elektrischen Geräten, Jeans und Schuhen beiliegen. Die kleinen Perlen aus Kieselgel ziehen ebenfalls Feuchtigkeit aus dem Smartphone.
Lege so viele dieser Beutelchen wie möglich zusammen mit dem Smartphone in einen Behälter und warte wie beschrieben zwei Tage ab.
Die Reis-Methode hat mein Smartphone gerettet. Zunächst einmal. Eine Garantie, dass später nicht doch Korrosionsschäden entstehen, habe ich nicht.
Smartphone trocken legen wie die Profis: Aufschrauben und Platine entfernen
Traust Du Dir ein wenig mehr zu und fürchtest den Verlust der Garantie nicht, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, das Smartphone trockenzulegen.
Diese Maßnahme braucht ein wenig Fingerspitzengefühl und ist vor allem eine Variante für Bastler, die schon einmal ein Android-Phone oder iPhone geöffnet haben.
Du brauchst einen Torx-Schraubendreher und Isopropanol, einen wasserlöslichen, schnell verdunstenden Alkohol. Den hat jetzt nicht jeder zu Hause, es gibt ihn aber kostengünstig in der Apotheke oder bei Amazon.
Schraube das Smartphone auf und lege, wenn möglich, die Platine frei. Gehe dabei ganz vorsichtig vor, die Platine ist häufig mit Display und Lautsprecher verbunden.
Isopropanol als Hilfsmittel beim Handy-Wasserschaden
Hast Du es geschafft, das Smartphone auseinanderzubauen und die Platine vom restlichen Innenleben zu trennen, kannst Du alle Bestandteile an der Luft trocknen lassen. Warte am besten mehrere Tage, bevor Du das Handy wieder zusammensetzt. Bewege das Gerät dabei möglichst nicht. Das Wasser verdunstet und es besteht zumindest eine 50:50 Chance, dass sich das Handy danach wieder anschalten lässt.
Noch besser gelingt dieser Prozess mit Isopropanol.
Lasse die Platine einen Tag im Isopropanol-Bad liegen. Wende die Platine anschließend einige Male in der Flüssigkeit. Erneuere das Bad und lege die Platine einen weiteren Tag lang ein. Anschließend lässt Du sie an einem warmen, aber nicht zu warmen Ort trocknen.
Alkohol und Wasser verflüchtigen sich. Jetzt kannst Du das Smartphone Schritt für Schritt wieder zusammenbauen – und darauf hoffen, dass beim Einschalten alles funktioniert.
Greift beim Wasserschaden die Hersteller-Garantie?
Fällt das Smartphone ins Spülbecken, ins Klo oder in den Badesee, greift die Hersteller-Garantie leider nicht. Der Hersteller kann immerhin nichts für die Unachtsamkeit, die das Gerät ins Wasser geschickt hat.
Treten trotz aller Trocknungsversuche später Korrosionsschäden auf, kannst Du das Smartphone an einen professionellen Reparaturservice geben. Eventuell ist es noch zu retten. Die Kosten für diese Reparatur musst Du aber in aller Regel selbst begleichen.
Wer dem Wasserschaden vorbeugen möchte, kann sein Smartphone mit einer wasserfesten Hülle schützen Oder Du entscheidest Dich gleich für ein wasserfestes Modell. Es gibt auch einige Handyversicherungen, die Wasserschäden mit einschließen. Wenn es allerdings erstmal zu spät ist und kein Versicherungsschutz besteht, hilft das natürlich auch nicht weiter.
Smartphone Wasserschaden: Welche Erste Hilfe-Maßnahme hat Dir geholfen?
Hat Dein Smartphone auch schon mal nähere Bekanntschaft mit Wasser gemacht? Welche Erste Hilfe-Maßnahme hat Dir geholfen, um es wieder trockenzulegen? Oder waren alle Mühen umsonst?
Ich freue mich auf Kommentare mit Deinen Erfahrungen – und auf eine gute Bewertung, wenn Dir der Artikel gefallen hat.